BESETZUNG:
Musikalische Leitung - Wiktor Bockman
Regie - Marcelo Buscaino
Erzähler - Bernhard Bettermann
Chorleitung - Jana Vassilenko
Bühnenbild / Kostüme - Romina Kaap
Königin der Nacht - Giulia Bolcato/Lucie Kaňková/Nicole Wacker/Zoe Albrecht/Iva Bizeva
Pamina - Sonia Warzyńska-Dettlaff/Nadeshda Spaskaja/Alexandra Stankovic
Erste Dame - Daniela Stoll/Olena Romaniv/Brigitte Tornay
Zweite Dame - Selina Maria Batliner
Dritte Dame - Jana Markovic
Papagena - Zoya Petrova/Maria-Eunju Park
Tamino - Jaeil Kim/Dimitri Altuxov/Emanuel Heitz
Papageno - Cornelius Lewenberg/Florian Conze
Sarastro - Jonas Jud
Monostatos - Raphaël Jardin
Priester/Sprecher - Andreas Künkel
CHOR:
Chor der Oper Lemberg / Schaffhauser Konzertchor /
Chor "Weisse Nächte"- Zürich
Sinfonieorchester der Opernspiele Munot
„Die Zauberflöte“ – mehr als nur ein Märchen
Drei Akkorde – Es-Dur. So beginnt die Zauberflöte und ein Gefühl zwischen Erwartung und Betroffenheit stellt sich ein. Mozart selbst dirigierte am 30. September 1791 die erste Aufführung. Er starb wenige Wochen später, hat aber noch den großen und ständig wachsenden Erfolg seiner Oper erlebt. Er wusste: Die Sprache seiner Musik war angekommen. Sprache vermittelt auch Inhalte, und diese wiederum lassen die unterschiedlichsten Interpretationen zu – insbesondere, was „Die Zauberflöte“ angeht. Der junge Prinz Tamino entflammt in Liebe zu Tamina, von der er zunächst nur ein Bild sieht. Ein gefahrvoller Weg der Prüfung, Wandlung und Reifung liegt vor ihm, ehe sich diese Liebe erfüllen kann. Geht es um Initiationsriten und Mysterienspiele, um zeitgeschichtliche Spuren und Mozarts Nähe zu den Freimaurern? Wir treffen auf seinen »gefiederten« Weggefährten Papageno, der sich in unbekümmerter Natürlichkeit eine Papagena erträumt, die ihm nicht nur die Einsamkeit nehmen, sondern ein glückliches Familienleben mit reichem Kindersegen bescheren soll.
Kommt hier eher das Märchenhafte in Betracht? Wir werden Zeuge des erbitterten Kampfes um Pamina, der zwischen der rachsüchtigen Königin der Nacht und dem edelmütigen Sarastro ausgetragen wird, musikalisch inszeniert in dramatischen Soprankoloraturen mit höchstem Schwierigkeitsgrad und den ungewöhnlich tiefen Bassmelodien des Sarastro. Was ist gemeint: Was ist gut, was ist böse? Oder ist es ein Sowohl-als-auch? Die Interpretationsansätze sind nicht nur zahlreich, sondern zum Teil in sich widersprüchlich. Aber das Vorwissen bei einer Oper, die in ihrem Ablauf weder geographisch, noch zeitlich verortet werden kann, ist sicher nicht entscheidend. Vielmehr öffnet sich uns ein Klangraum, in dem die Musik, jenseits der Handlung, immer und vor allem den Menschen, den Einzelnen meint und mit der ihr eigenen Sprache erreichen will und wird.
Emanuel Schikaneder, Theaterdirektor, Schauspieler, Sänger und Dichter zog in seinem Text alle Register der theatralen und bühnentechnischen Möglichkeiten, indem er Phantastisches mit Realem und Philosophisches mit Alltäglichem verband und etwas schuf, das auch heute noch überzeugt und berührt.